Weil die Gelegenheit günstig ist: Die Vorweihnachtszeit ist eine ideale Abenteuerbücherzeit. Das galt früher übrigens auch für das Fernsehen – unvergessen sind Walter Ulbrichs große Vierteiler-Fernsehklassiker wie „Der Seewolf“ oder „Lockruf des Goldes“ nach Jack London, die mich als Junge dazu brachten, Londons Bücher zu lesen und mich später mehr und mehr mit den spannenden biographischen und historischen Hintergründen zu beschäftigen.
Ein Jahr hat der Schriftsteller Jack London Ende des 19. Jahrhunderts am Klondike im Yukon-Gebiet verbracht und zur Zeit des großen, irrsinnigen Alaska-Goldrauschs (der tatsächlich in Nordkanada stattfand, aber stets mit Alaska assoziiert wird) vergeblich nach Reichtümern geschürft. Ein hartes, spannungsvolles Jahr, in dem sich vieles aus seinem Leben spiegelt, vom hoffnungsvollen Beginn über die wilden, zermürbenden Anstrengungen bis zur Desillusion und inneren Gewissheit, die Maskeraden des Lebens durchblickt zu haben.
Ich habe darüber einen Dokumentarroman geschrieben (alles Geschilderte ist authentisch und gewissenhaft recherchiert, im Stil jedoch durchweg erzählerisch), der seit einiger Zeit nicht mehr im normalen Buchhandel lieferbar ist, jetzt im Moment aber gerade in gebrauchten Exemplaren wieder gut und preiswert erhältlich, z.B. über das moderne Antiquariat, Amazon Marketplace oder Ebay: „Das weiße Schweigen – Jack Londons Weg durch das Eis“.
Wer in der Vorweihnachtszeit also gerne Abenteuerliteratur liest – ich kann dieses Buch guten Gewissens empfehlen, zumal zu dem Preis! (Wer zweifelt, hier geht’s zu den Stimmen der Kritik.)
MICHAEL KLEIN