Walter Scott zum 250. Geburtstag
Heute vor 250 Jahren, am 15. August 1771, wurde Walter Scott geboren, einer der gefeiertsten, bedeutendsten Autoren seiner Zeit, der Klassiker des historischen Romans, der mit „Waverley“ (1814) den Prototyp dieser Gattung schuf, dessen Vorbild bis heute nachgeeifert wird.
„Ivanhoe“ und „Quentin Durward“ wurden zu seinen größten Erfolgen, prächtige Abenteuerbücher beide, doch in seinem reichen Werk gibt es noch zahlreiche Edelsteine von zeitloser Qualität, man denke an fulminante Romane wie „Old Mortality“, „Die Braut von Lammermoor“ oder das Spätwerk „Chrystal Croftangrys Geschichte“ – Bücher, die es lohnt, wieder zu lesen und zu würdigen.
Denn dass Walter Scott etwas aus der Mode gekommen ist, spricht wahrlich nicht gegen ihn.
Lesen wir hinein, was Größen der Literatur über ihn zu sagen wussten:
„Man liest viel zuviel geringe Sachen, womit man sich die Zeit verdirbt. Man sollte eigentlich immer nur das lesen, was man bewundert, wie ich es nun an Walter Scott erfahre. Da ist nun freilich alles groß, Stoff, Gehalt, Charaktere, Behandlung, und dann der unendliche Fleiß in die Vorstudien, sowie in der Ausführung die große Wahrheit des Details! Er ist der reichste, gewandteste und berühmteste Erzähler des Jahrhunderts.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Sir Walter Scott war Britanniens größter Dichter, man mag einwenden und sagen, was man will.“
Heinrich Heine
„Du bittest mich, Dir ein paar Bücher als Lektüre zu empfehlen. An Romanen empfehle ich ausschließlich Scott; alles nach ihm taugt nichts mehr.“
Charlotte Brontë
„Dieser Schriftsteller ist so bedeutend, dass das Erste, was man von ihm liest, immer in Erstaunen setzt, man mag zu ihm gelangen, von welcher Seite man wolle.“
Ludwig Tieck
„Die Schönheit der Küsten und Inseln, Seen und Berge des schottischen Hochlands ist unbestreitbar groß, aber doch vielleicht nicht so groß, wie mancher versucht sein könnte aus Walter Scott`schen Schilderungen herzuleiten. Nicht als ob diese Schilderungen der Wahrheit selbst entbehrten, gegentheils, sie zeichnen sich fast immer durch eine daguerreotypische Treue aus, die neben so vielem anderen zur Bewunderung hinreißen muß: aber es bleibt beim Leser selbst jener verzeihliche Irrthum nicht aus, der die Schilderung mit dem Geschilderten unwissentlich verwechselt und die Makellosigkeit, den Schwung und imposanten Vollklang der poetischen Beschreibung auf das beschriebene Objekt überträgt. Das Erscheinen seines ersten Romans fiel mit dem Sturz der napoleonischen Herrschaft zusammen, und man darf ohne Übertreibung sagen, der Name Walter Scott fing an, den Namen Napoleon im Munde des Volkes, wenigstens der Gebildeten aller Völker, abzulösen.“
Theodor Fontane
„Das Erscheinen eines neuen Romans aus seiner Feder verursachte in den Vereinigten Staaten eine größere Sensation als manche Schlacht Napoleons.“
Samuel Goodrich
„Walter Scott ist der König der Romantiker.“
Robert Louis Stevenson
„Mein ganzes Leben lang habe ich mich an den Romanen von Walter Scott erfreut!“
Jules Verne