Geheimnisvoll-romantische Mississippi-Novellen des bedeutendsten südstaatlichen „Man of letters“
Auf der Grundlage spannender Ereignisse erzählt William Gilmore Simms vom Leben der frühen Siedler in den Wäldern des Mississippi, vom Milieu der Grenzer, vom Zusammenleben und den Auseinandersetzungen mit den Indianern. Seine authentischen Bilder von den Konfrontationen der ersten weißen Siedler im Mississippi-Gebiet mit den Choktaw-Indianern kommen nicht von Ungefähr: Simms hat in den Jahren 1824/25 das Gebiet bereist und dabei diese Welt kennen gelernt, die es bereits ein Jahrzehnt später nicht mehr geben sollte: Die Zwangsumsiedlung der Indianer nach dem Indian Removal Act und der folgende ungehinderte Massenzustrom der weißen Siedler veränderten die Verhältnisse binnen weniger Jahre vollständig. Simms Novellen sind deshalb nicht nur spannende Erzählungen, sie sind zugleich historische Dokumente.
Die Übersetzung von Friedrich Gerstäcker aus dem Jahr 1846 wurde behutsam an den heutigen Sprachgebrauch angepasst, ohne die inhaltliche Substanz zu berühren.
William Gilmore Simms (1806-1870) war nach Edgar Allan Poe der bedeutendste und vor Poe der populärste Autor des Südens der Vereinigten Staaten vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. In seinen Romanen und Novellen schildert er die ancient tales seines Landes, die Geschichte des nordamerikanischen Südens von der Zeit der frühen Besiedelung durch die Weißen bis zum Unabhängigkeitskrieg. Zu seinen bekanntesten Werken gehörten „Der Yemassee-Indianer“, „Richard Hurdis“, „Schwert und Spindel“ und „Wigwam und Blockhaus“.
Friedrich Gerstäcker (1816-1872) wanderte 1837 als Zwischendeckspassagier nach Amerika aus. Ruhelos durchwanderte er die Vereinigten Staaten und lebte unter Pionieren und Indianern. Seine späteren Abenteuerromane und Reiseschilderungen, u. a. „Mississippi-Bilder“ und „Die Flusspiraten des Mississippi“, haben sich bis heute ihr Lesepublikum erhalten.
William Gilmore Simms
»Wigwam und Blockhaus«
Vier geheimnisvoll-romantische Mississippi-Novellen des bedeutendsten südstaatlichen „Man of letters“, übersetzt von Friedrich Gerstäcker
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Michael Klein
256 S., gebunden, vergriffen
Mit Farbillustrationen von Michael Zander
(Gollenstein Verlag, 2002)
Pressestimmen:
»Simms` Geschichten sind klug komponiert und spannend geschrieben, und das Ungewöhnliche, Außerordentliche spielt in ihnen immer eine maßgebliche Rolle. Man wird von Anfang an in diese Geschichten hineingezogen.«
Dietmar Schmitz, Saarländischer Rundfunk
»Simms ist einer der größten amerikanischen Autoren des 19. Jahrhunderts und heute der zu Unrecht unterschätzteste.«
Encyclopedia of American Literature (1999)
»Simms hat mehr Kraft, größere Imagination, dichteres Tempo und umfassendere geistige Fähigkeiten als all unsere Romanautoren (ausgenommen Cooper) zusammen. Grayling aus Wigwam und Blockhaus ist die beste Geistergeschichte, die je von einem Amerikaner ersonnen wurde.«
Edgar Allan Poe