Der Morio Verlag zu Gast in Ulm

Lesung und Gespräch

Scherz lass nach: Am 1. April 2014 wurde in Heidelberg der Morio Verlag gegründet. Morio ist das lateinische Wort für einen Narren und der berühmte Heidelberger Hofnarr Perkeo stand dafür Pate. Die Schelle seiner Narrenkappe bildet das Motiv des Verlagssignets; und seine innere Freiheit und Unabhängigkeit leiten den Verlag.

Der Verleger Roman Pliske stellt die Geschichte des Morio Verlags vor und gibt einen Einblick in das vielfältige Programm, denn in den vergangenen Jahren sind über 70 Bücher in den Bereichen Belletristik, Biografien, Bildbände, Kataloge und Wissenschaft erschienen. Nicht nur Autorinnen und Autoren der Gegenwart wird ein Podium geboten, sondern auch deutschen Erstübersetzungen internationaler Klassiker.

Joseph Conrad, Ford Madox Ford, Die Natur eines Verbrechens, CoverDie Reihe „Klassische Literatur im schönen Gewand“ wird von Michael Klein präsentiert, der die Titel allesamt herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort versehen hat. Bei allen handelt es sich um Erst- oder mindestens Neuübersetzungen klassischer Autorinnen und Autoren, die (wieder) zu entdecken sind. Nach Büchern von u. a. Arthur Conan Doyle, Sir Walter Scott und Mary Shelley ist kürzlich auch ein Band mit bisher unveröffentlichten Zeitschriftenbeiträgen von Charles Dickens erschienen. Im Herbst 2023 folgt der Gemeinschaftsroman „Die Natur eines Verbrechens“ von Ford Madox Ford und Joseph Conrad.

Roman Pliske, geboren 1970 in Berlin, studierte in Heidelberg Geschichte, Germanistik und Judaistik. Er gründete mit Ingo Držečnik 1995 den Elfenbein Verlag. Ab 1999 arbeitete er erst als freier Journalist („Die Zeit“, „Frankfurter Hefte“, „Tagesspiegel“), dann als Redakteur in der Axel-Springer AG, ab 2003 in der Chefredaktion von „bücher“, Deutschlands größtem Büchermagazin am Kiosk. Seit Oktober 2004 ist er Geschäftsführer, seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter des Mitteldeutschen Verlags in Halle. Er lebt mit Partnerin und vier Kindern in Halle (Saale).

Der Morio Verlag zu Gast in Ulm
Am Dienstag, 26. September 2023, 19:30 Uhr
Bei der Museumsgesellschaft Ulm e.V.
Neue Str. 85
89073 Ulm

Frische Rezensionen zu Mary Shelleys Deutschland-Streifzügen

Mary Shelley: Streifzüge durch Deutschland - Cover»“Ein Zauber des Neuen liegt in diesem Anblick, der ganz und gar nicht in Worte zu fassen ist“, schreibt Mary Shelley im August 1842 in einem Reisebericht über die Sächsische Schweiz – was nicht stimmt, denn es gelingt ihr im Folgenden vortrefflich, das Gesehene mit Worten zu verbildlichen.« Das hält Franziska Krause-Gurk in ihrer pfiffig-lebendigen Rezension von Mary Shelleys „Streifzüge durch Deutschland“ in der Juni-Juli-Ausgabe der Kulturzeitung »ART. 5/III« fest und schließt später mit dem Hinweis, dass man als Leser an Shelleys Reisen gerne teilhabe und dabei »den ein oder anderen Anflug von Nahweh« verspüre.

Ausführliche Beschreibungen und Rezensionen zum Buch erschienen kürzlich auch in den »Dresdner Neueste Nachrichten« und in der »Thüringer Allgemeinen«, wobei der Beitrag in der »Thüringer Allgemeinen« besonders schön, originell und üppig daherkommt: Aufgemacht wie die Doppelseite eines großen, alten Buches und mit Neugier-weckenden Bildern versehen, lockt die Optik den Leser munter in den Text. »Ihre in Briefform abgefassten Notizen zeigen Shelley als äußerst aufmerksame Beobachterin«, schreibt Mirko Krüger darin, »sie schildert Details, ohne sich darin zu verlieren, sucht nach dem Geist der besuchten Orte, versteht es, das Erlebte mit Ausflügen in die Historie zu verknüpfen.« Auch diese Rezension gibt es, unter dem Titel »Ein Monster, das von Goethe schwärmt«, (kostenpflichtig) im Netz, doch leider nicht in der schönen Druckaufmachung.

Frau Shelley und Herr Barrie in „kult!“

Zu den wahren Freuden unter den Zeitschriften gehört „Kult!“, ein Heft, das von Ausgabe zu Ausgabe eine faszinierende Wundertüte aus Zeitreisen in unser aller Vergangenheit in den 60er, 70er und 80er Jahren präsentiert. Die Helden, Moden, Atmosphären und Heiligtümer (Matchbox-Autos! Abenteuer-Vierteiler! Rummelplätze!) unserer jungen Jahre feiern dort frische Auferstehung und beweisen, dass sie immer noch verdammt reizvoll sind.

Umso schöner, dass in der neuesten Ausgabe von „Kult!“ sowohl James M. Barries „Wie meine Mutter ihr sanftes Gesicht bekam“ (»Die hier vorliegenden, teilweise zum ersten Mal auf Deutsch erschienenen Erzählungen bestätigen, dass Barrie ein wahrer Meister der Prosa ist; Neben tiefernsten Themen kommt auch der Humor nicht zu kurz«), als auch Mary Shelleys „Streifzüge durch Deutschland“ vorgestellt werden (»Hervorragend übersetzt und eine echte Empfehlung für alle Reisebegeisterten«). Die 1oo prallgefüllten Seiten einer „Kult!“-Ausgabe kosten 6.5o Euro, und das ist wirklich jedes Mal richtig sinnvoll angelegtes Geld!

Mit Kutsche und den allerersten Eisenbahnen durchs vorindustrielle Deutschland

Mary Shelley: Streifzüge durch Deutschland - CoverMary Shelley: Streifzüge durch Deutschland

Reich illustrierte Ausgabe zum 200. Jahrestag des Erscheinens von „Frankenstein“

Mary Shelley, die Autorin des berühmten Science-Fiction-Schauerromans „Frankenstein“, reiste in den Jahren 1840 und 1842 zwei Mal durch Deutschland und erstattete in ihren 1844 erschienenen Reisebriefen einen lebendigen – teils vergnüglichen, teils auch überraschenden – Bericht.

Weitere Informationen zum Buch erhalten Sie hier.

 

Pressestimmen:

»Ein hochspannendes und auch sehr lustiges Buch – die Streifzüge sind ein zeitloses und ungemein unterhaltendes Buch einer geistreichen Frau, die ganz genau hinschaut! Lesen!«

Frank Willmann, Weltexpress

»Hervorragend übersetzt und eine echte Empfehlung für alle Reisebegeisterten.«

kult!

»Die deutschen Reisebriefe sind ein Genuss.«

Ralf Julke, Leipziger Internet Zeitung

»184o reist Mary Shelley noch einmal zu den Ursprüngen ihres Jahrhundertromans „Frankenstein“. Der Reisebericht gerät ihr zum Buch über die Deutschen. Und so feiert sie beides: die Perfektion preußischer Züge und die Burgen über dem Rhein.«

Wieland Freund, Die Welt

»Shelleys Reisebriefe sind lebhafte Schilderungen einer Frau, die von sich sagt, dass sie das Geheimnisvolle, Unbekannte und Wilde liebt, und anschauliche Berichte über die rasante Entwicklung des Tourismus in dieser Zeit.«

Karin Grossmann, Sächsische Zeitung

»Eine unterhaltsame Lektüre, bei der man viel über das damalige Deutschland erfährt.«

Franz Joachim Schultz, Alliteratus

»“Ein Zauber des Neuen liegt in diesem Anblick, der ganz und gar nicht in Worte zu fassen ist“, schreibt Mary Shelley im August 1842 in einem Reisebericht über die Sächsische Schweiz – was nicht stimmt, denn es gelingt ihr im Folgenden vortrefflich, das Gesehene mit Worten zu verbildlichen. Das Reisen ist Shelley das größte Seelenheil, an dem man als Leser gerne teilhat und als Reiselustiger den ein oder anderen Anflug von Nahweh verspürt.«

Franziska Krause-Gurk, ART. 5/III

»Ihre in Briefform abgefassten Notizen zeigen Shelley als äußerst aufmerksame Beobachterin. Sie schildert Details, ohne sich darin zu verlieren, sucht nach dem Geist der besuchten Orte, versteht es, das Erlebte mit Ausflügen in die Historie zu verknüpfen.«

Mirko Krüger, Thüringer Allgemeine

»Die anschaulichen Schilderungen sind auch nach 175 Jahren noch eine interessante und gleichzeitig vergnügliche Lektüre, vermitteln sie doch ein erhellendes Bild über Landschaften, Orte, Geschichte, Literatur, Kunst und Sitten Deutschlands in der Mitte des 19. Jahrhunderts.«

Manfred Orlick, literaturkritik.de

 

Klassische Literatur im schönen Gewand, handverlesen von Michael Klein – zur Broschüre mit allen Titeln der Reihe im Morio-Verlag geht es hier.

Leseprobe zu Mary Shelleys »Streifzüge durch Deutschland«

Shelley, Streifzüge, Leseprobe

Mary Shelley, die Autorin des berühmten Science-Fiction-Schauerromans „Frankenstein“, reiste 1840 und 1842 zwei Mal durch Deutschland, an Rhein, Mosel, Main und Saale entlang.

In ihren 1844 erschienenen Reisebriefen gibt sie einen anschaulichen Bericht. U. a. kuren wir Leser mit Mary Shelley längere Zeit in Bad Kissingen, begeistern uns in Berlin über die dortigen Kunstsammlungen, erleben eine peinigende Hitzewelle in Dresden oder verwundern uns über die einzigartige Landschaft der Sächsischen Schweiz. Wir blicken auf zahlreiche geschichtsträchtige Orte, Ruinen, Monumente und Schlachtfelder, lernen überraschende deutsche Sitten einer vergangenen Zeit kennen, und obwohl wir es noch mit einem vorindustriellen Deutschland zu tun haben, erleben wir doch schon den frühen Alttag eines damals nagelneuen Verkehrsmittels: der Eisenbahn.

Das in Kürze erscheinende Buch „Streifzüge durch Deutschland“ präsentiert Mary Shelleys Reiseberichte in reicher Illustration. Wer vorab schon hineinlesen will, findet eine Leseprobe hier.